Die Armen für ihre Armut als Schicksal verantwortlich zu machen, ist ein semantischer Trick.

Dimmel-FotoNikolaus Dimmel, Universitätsprofessor am Fachbereich für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften der Rechtswissenschaftlichen Fakultät Salzburg

Die Armen für ihre Armut als Schicksal verantwortlich zu machen, ist ein semantischer Trick. Weder sind die Armen verantwortlich für ihre Armut noch ist Armut ein Schicksal. Armen werden Chancen sozialer Teilhabe vorenthalten und Armut ist Ausdruck struktureller Gewalt. Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich, lautet einer der meistzitierten Sätze Berthold Brechts. So wahr wie heute war er noch nie. Wer von den Subalternen von Chancengleichheit plappert, soll Zahlen lesen lernen.  Weiterlesen