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Bildungsdaten 2014/15: Neue Mittelschule – Schulübertritte – Schulstandort

Neue Mittelschule erhöht Chance, eine höhere Schule zu besuchen, aber nur ein Teil der Betroffenen steigt dort auch in die nächste Klasse auf
Im Schuljahr 2014/15 lagen erstmals in allen Bundesländern Daten über die Bildungswege von Absolventen der Neuen Mittelschule (NMS) zwei Jahre nach ihrem NMS-Abschluss vor. Die von Statistik Austria in „Bildung in Zahlen 2014/15“ veröffentlichten Ergebnisse zeigen ein differenziertes Bild. Einerseits treten nach Einführung der NMS mehr Kinder in höhere Schulen über. Von 100 Kindern bekommen zusätzliche zehn die Chance, eine höhere Schule zu besuchen. Andererseits steigen anteilsmäßig weniger Kinder in die nächste Klasse der höheren Schule auf und so sind von zehn zusätzlich übergetretenen Kindern im zweiten Jahr nur noch sechs auf dem Weg zur Matura. zum Weiterlesen diesen Link klicken

Bild: ©sergign – Fotolia.com

Aus jenen Schulen, die in den ersten beiden Jahren in Neue Mittelschulen umgewandelt wurden, sind von 100 Kindern des Abschlussjahrgangs 2010/11 (als diese Klassen noch als Hauptschulen geführt wurden) 36 Kinder in eine höhere Schule übergetreten und davon 26 in die nächste Klasse aufgestiegen. Von 100 Kindern aus dem Abschlussjahrgang 2012/13 der NMS-Klassen derselben Schulen konnten 46 in höhere Schulen übertreten, davon sind 32 aufgestiegen (siehe Grafik).

Nach Umwandlung in eine NMS steigen Übertritte in höhere Schulen um 7,6 bis 9,5 Prozentpunkte

Um die Auswirkungen der Umwandlung von Hauptschulen in Neue Mittelschulen auf den Anteil der Kinder, die in eine höhere Schule wechseln, zu zeigen, wurden die Schulstandorte nach dem Zeitpunkt der Umwandlung in Gruppen eingeteilt (siehe Tabelle 1). Im Jahr 2008/09 wurden erstmals Hauptschulen in Neue Mittelschulen umgewandelt. Die ersten Absolventinnen und Absolventen aus NMS-Abschlussklassen gab es somit im Schuljahr 2011/12. 41,5% dieser Kinder besuchten im darauf folgenden Jahr eine höhere Schule. Vom Jahrgang davor traten aus denselben Schulen aus Hauptschul-Abschlussklassen nur 33,9% in eine höhere Schule über – der Zuwachs beträgt somit 7,6 Prozentpunkte. Bei Hauptschulen, die 2009/10 in NMS umgewandelt wurden, lagen die Übertrittsraten in höhere Schulen bei den ersten NMS-Abschlussklassen 9,5 Prozentpunkte über jenen der letzten Hauptschul-Abschlussklassen (47,1% zu 37,6%). Bei Hauptschulen, die bis 2009/10 noch nicht umgewandelt wurden, blieben die Übertrittsraten in höhere Schulen im hier beobachteten Zeitraum weitgehend unverändert.

NMS: Chance, 10. Schulstufe einer höheren Schule zu erreichen, etwas höher als bei Hauptschule

Hauptschulen und NMS unterscheiden sich in der Leistungsbeurteilung. Dementsprechend gibt es bei den Aufnahmebestimmungen an höhere Schulen unterschiedliche Regelungen. Inwieweit dies Einfluss auf die Übertritte hat, sollte im Rahmen weiterer Studien untersucht werden. Jedenfalls unterscheidet sich die Situation vor und nach Umwandlung in eine NMS weniger stark, wenn man nicht nur die Anteile der Übertritte in höhere Schulen vergleicht, sondern auch die Anteile derjenigen Schülerinnen und Schüler, die nach dem ersten Jahr an der höheren Schule auch in die nächste Klasse dieser Schule aufgestiegen sind.

So sind bei Schulen, die 2008/09 in NMS umgewandelt wurden, aus dem letzten Jahrgang der Hauptschul-Abschlussklassen 24,7% der Kinder sowohl in eine höhere Schule übergetreten als auch nach dem ersten Jahr in die nächste Klasse aufgestiegen. Vom ersten Jahrgang der NMS-Abschlussklassen sind 28,6% in eine höhere Schule übergetreten und danach auch aufgestiegen. Beim zweiten NMS-Jahrgang der gleichen Schulen lag der Anteil sogar bei 30,8% und damit um 6,1 Prozentpunkte höher als für den letzten Hauptschuljahrgang.

Für Schulen, die 2009/10 in NMS umgewandelt wurden, liegt der Anteil der in höhere Schulen übergetretenen und in die nächste Klasse aufgestiegenen Schülerinnen und Schüler für die letzten beiden Jahrgänge der Hauptschul-Abschlussklassen bei 26,0% bzw. bei 26,7%. Aus dem ersten Jahrgang der NMS-Abschlussklassen konnten 32,1% in höhere Schulen übertreten und aufsteigen. Im selben Zeitraum gab es für Kinder aus Hauptschulen, die später umgewandelt wurden, kaum Veränderungen. Der Anteil der Kinder, die in eine höhere Schule übergetreten und aufgestiegen sind, stieg um 0,4 Prozentpunkte (von 29,6% auf 30,0%). Für Kinder aus der AHS-Unterstufe lagen die Anteile derer, die in eine höhere Schule übertreten und dort in die nächste Klasse aufsteigen konnten, im selben Zeitraum bei 82,4% bis 83,1%.

Aufstieg in höheren Schulen hängt stark vom Urbanisierungsgrad des NMS/HS-Schulstandorts ab

Etwas mehr als die Hälfte der Kinder, die 2013/14 in die AHS-Oberstufe oder eine BHS einstiegen, kamen aus der AHS-Unterstufe. Von ihnen stiegen im Folgejahr 89,2% in die nächste Klasse der höheren Schule auf. Untersucht wurde der tatsächliche Aufstieg, nicht die Aufstiegsberechtigung oder der positive Abschluss der 9. Schulstufe.

Ein Achtel der Kinder, die 2013/14 mit der AHS-Oberstufe oder der BHS begannen, kamen aus Neuen Mittelschulen. 68,9% von ihnen stiegen 2014/15 in die nächste Klasse der höheren Schule auf. Große Unterschiede ergeben sich, wenn die Schülerinnen und Schüler nach dem Urbanisierungsgrad des Standorts der Herkunftsschule und nach Umgangssprache gegliedert werden (siehe Tabelle 2): Für Kinder deutscher Umgangssprache aus NMS in dünn besiedelten Gebieten betrug die Aufstiegsrate 78,8%, aus NMS in dicht besiedelten Gebieten 63,7%. Kinder mit nicht-deutscher Umgangssprache aus NMS in dünn besiedelten Gebieten stiegen zu 72,3% auf, aus dicht besiedelten Gebieten nur zu 53,1%.

Von den Schülerinnen und Schülern, die aus Hauptschulen in höhere Schulen übergetreten sind, stiegen 76,9% in die nächste Klasse der höheren Schule auf. Die Bandbreite reichte für deutsch-sprachige Kinder von 82,0% (dünn besiedelte Gebiete) bis zu 62,2% (dicht besiedelte Gebiete). Für Kinder mit nicht-deutscher Umgangssprache lagen die Aufstiegsraten bei 74,3% nach dem Besuch von Hauptschulen in dünn besiedelten Gebieten und bei 59,0% in dicht besiedelten Gebieten.

Quelle: Statistik Austria

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