Armut in Österreich. Eine kritische „Bestandsaufnahme“

Seit einigen Jahren hat sich bei uns eine so genannte „Armutsberichterstattung“ etabliert, die den Anspruch trägt, ein adäquates Bild des Ausmaßes von Armut und sozialer Ausgrenzung und ihrer Verlaufstendenzen zu zeichnen. Ihr zufolge waren 2014 etwa 1.185.000 Menschen armutsgefährdet, in etwa 336.000 Menschen manifest arm. ein Beitrag von Helmut P. Gaisbauer und Elisabeth Kapferer Weiterlesen

Wir müssen leider draußen bleiben

Linz aus der Sicht von armutsbetroffenen Menschen zu erleben und auf den Internationalen Tag gegen Armut hinzuweisen, waren der Hintergrund für die Stadtführung der anderen Art. Das Armutsnetzwerk OÖ durfte rund 40 Personen begrüßen, die an exemplarischen 6 Stationen (Landhaus, Sparkasse, Akademisches Gymnasium, Passage, Krankenhaus Barmherzige Schwestern und Power Tower Energie AG) mehr zum Thema erfuhren. Schauspielerin Claudia Seigmann und Christian Winkler, Armutsnetzwerk OÖ, informierten über Chancenungleichheit bei Demokratie und Bildung, Schulden, Freizeit und Konsum, Armut und Gesundheit, Energiearmut und Wohnen. weiter zu Film und Galerie
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Die Armen für ihre Armut als Schicksal verantwortlich zu machen, ist ein semantischer Trick.

Dimmel-FotoNikolaus Dimmel, Universitätsprofessor am Fachbereich für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften der Rechtswissenschaftlichen Fakultät Salzburg

Die Armen für ihre Armut als Schicksal verantwortlich zu machen, ist ein semantischer Trick. Weder sind die Armen verantwortlich für ihre Armut noch ist Armut ein Schicksal. Armen werden Chancen sozialer Teilhabe vorenthalten und Armut ist Ausdruck struktureller Gewalt. Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich, lautet einer der meistzitierten Sätze Berthold Brechts. So wahr wie heute war er noch nie. Wer von den Subalternen von Chancengleichheit plappert, soll Zahlen lesen lernen.  Weiterlesen

Informationen zum Thema Armut und soziale Ausgrenzung

rundbrief-10-15-TitelAm 17. Oktober ist der internationale Tag gegen Armut und soziale Ausgrenzung, deshalb hat die Sozialplattform OÖ für ihre Monatszeitung Rundbrief den Schwerpunkt Armut gewählt und eine interessante Ausgabe mit Beiträgen von Martin Schenk, Ulrike Herrmann, Norbert Krammer, Lisa Mayr, Helmut P. Gaisbauer, Elisabeth Kapferer, Heinz Schoibl, Thomas Berghuber, u.a. zusammengestellt.

Rundbrief downloaden (2MB)

Daten & Fakten

Mehr als 330.000 Menschen in Österreich sind „erheblich materiell depriviert“, also existentieller Teilhabemöglichkeiten „beraubt“ (lateinisch „depriviert“), leiden neben einem niedrigen Einkommen auch unter Einschränkungen in zentralen Lebensbereichen wie Wohnung, Gesundheit oder Bildung. Auf der anderen Seite besitzen die reichsten 5% der Bevölkerung die Hälfte des gesamten Bruttovermögens.

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Wir müssen leider draußen bleiben

Stadtführung durch Linz aus der Sicht von armutsbetroffenen Menschen

15. Oktober 2015, 10.00 – 11.30 Uhr
Linz, Treffpunkt Landhaus
stadtfuehrungeine Stadtführung der besonderen Art

Eine Aktion des Armutsnetzwerkes OÖ anlässlich des Internationalen Tages gegen Armut und soziale Ausgrenzung

mit Claudia Seigmann, Theaternyx

Linz verändert – ist der Slogan der oö. Landeshauptstadt. Und in der Tat ist Linz eine lebenswerte Stadt mit zahlreichen Möglichkeiten für Beruf, Wohnen, Freizeit, Bildung und Kultur. Auch nur ein einzelner Tag in Linz bietet schon viel: zum Shoppen auf die Landstraße, zwischendurch ein Kaffee in einem der vielen Cafés, abends ins Theater, ….. man kennt das!

Nun, manche kennen das nicht. In Oberösterreich sind nämlich 149.000 Menschen von Einkommensarmut betroffen, ihnen ist die Teilhabe am Alltagsleben nur eingeschränkt möglich. Wer nur mit Mühe Miete oder Strom bezahlen kann, für den ist Shopping kein Erlebnis, der Capuccino im Kaffeehaus nicht leistbar.

Das Armutsnetzwerk OÖ lädt zu einer Stadtführung aus der Sicht armutsbetroffener Menschen ein: Für sie gilt allzu oft: Wir müssen leider draußen bleiben. Armut bedeutet Scham, Isolation, geringe Aufstiegschancen, Stress, Krankheit und auch Perspektivenlosigkeit. Dies wird bei der Stadtführung veranschaulicht.

Eintritt frei!

Anmeldung bis 13.10.2015

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