Informationen zum Thema Armut und soziale Ausgrenzung

rundbrief-10-15-TitelAm 17. Oktober ist der internationale Tag gegen Armut und soziale Ausgrenzung, deshalb hat die Sozialplattform OÖ für ihre Monatszeitung Rundbrief den Schwerpunkt Armut gewählt und eine interessante Ausgabe mit Beiträgen von Martin Schenk, Ulrike Herrmann, Norbert Krammer, Lisa Mayr, Helmut P. Gaisbauer, Elisabeth Kapferer, Heinz Schoibl, Thomas Berghuber, u.a. zusammengestellt.

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Daten & Fakten

Mehr als 330.000 Menschen in Österreich sind „erheblich materiell depriviert“, also existentieller Teilhabemöglichkeiten „beraubt“ (lateinisch „depriviert“), leiden neben einem niedrigen Einkommen auch unter Einschränkungen in zentralen Lebensbereichen wie Wohnung, Gesundheit oder Bildung. Auf der anderen Seite besitzen die reichsten 5% der Bevölkerung die Hälfte des gesamten Bruttovermögens.

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Armutskonferenz an Schelling: Arbeitslosengeld in Österreich unterdurchschnittlich, Hartz IV sozial desaströs.

Niedriglohnsektor kein Sprungbrett: Nur 12% kommen wieder raus / Verschiebung der „Schwelle der Respektabilität nach unten“

Mit Sorge verfolgt die Armutskonferenz die von Finanzminister Schelling geforderten Kürzungsvorschläge im sozialen Netz für die Einkommensschwächsten im Land. „Wenn diese umgesetzt werden, drohen auch in Österreich verstärkt Entwicklungen wie sie in Deutschland im Zuge der Hartz-IV-Maßnahmen zu beobachten waren“, analysiert die Armutskonferenz, das Netzwerk von über 40 Initiativen aus sozialen Organisationen, Selbsthilfeinitiativen, Wissenschaft, Bildungseinrichtungen und Armutsbetroffenen. Die in der Armutskonferenz zusammengeschlossenen sozialen Organisationen beraten, unterstützen und begleiten über 500.000 Menschen im Jahr. Weiterlesen

Armutskonferenz bei Bundespräsident Fischer: 20 Jahre Einsatz und Engagement

Christian Winkler im Gespräch mit dem Staatsoberhaupt
Christian Winkler im Gespräch mit dem Staatsoberhaupt

Auch in Österreich ist „Armut und soziale Ungleichheit ein Thema“, umso wichtiger seien umfassende Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut wie sie die Armutskonferenz vorschlägt, sagte Bundespräsident Heinz Fischer anlässlich eines Besuchs der Mitglieder des Netzwerks „Armutskonferenz“ in der Wiener Hofburg. Der Bundespräsident würdigte den Einsatz und das Engagement der Armutskonferenz in den letzten 20 Jahren. Die Armutskonferenz vertritt einen „mehr als relevanten Teil der Gesellschaft. Das muss gehört werden“, so der Bundespräsident.

Fotos: Carina Karlovits/HBF

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Ein Netzwerk kreiert Räume, sich zu engagieren, die es vorher nicht gegeben hat.

ms_martinschenk_1000pxInterview mit Mag. Martin Schenk, Sozialexperte der Diakonie und  Mitinitiator der Armutskonferenz

Warum ist die Partizipation von Armutsbetroffenen so wichtig?

Wer das Wort ergreift, hat etwas zu erzählen. Wer jemand ist oder war, können wir nur erfahren, wenn wir die Geschichte hören, deren Held/in er oder sie ist. Das Wort zu ergreifen, heißt nicht für jemand sprechen, sondern selbst sprechen. Wenn Ausgeschlossene die eigene Lebenswelt sichtbar machen, schaffen sie einen Ort, von dem aus sie sprechen können. Der Vorhang öffnet sich zu einer Bühne, auf der die eigene Geschichte eine eigene Deutung und zugleich Bedeutung erfährt. Das vermeintlich Unspektakuläre des eigenen Lebens bekommt eine Bühne und wird besonders. Die das Wort ergreifen, können zur Sprache bringen, wer sie sind und wer sie sein können. Weiterlesen

20 Jahre österreichische Armutskonferenz

Foto: © Igor Zhorov - Fotolia.com
Foto: © Igor Zhorov – Fotolia.com

Ein zentrales Verdienst der Armutskonferenz ist, beharrlich das Phänomen Armut und dessen Auswirkungen zu thematisieren. Armutsbetroffene werden durch Schuldzuschreibungen beschämt, durch das Schamgefühl wird die Not versteckt, so gut es geht. Die Armutskonferenz hilft seit 20 Jahren erfolgreich, die Thematik sichtbar zu machen und die Armutsproblematik auf die politische Agenda zu bringen. Die Armutskonferenz ist in diesem Zusammenhang Lupe, Fernrohr und Megafon. Weiterlesen